Begriffe-Index

Dieser Index enthält Definitionen medizinischer Begriffe rund um die Pille.


Anamnese

Die Befragung des Arztes/ der Ärztin zur eigenen und familiären Situation in Bezug auf Krankheiten nennt man Anamnese. Diese geht der Verschreibung der Pille voraus. Der Arzt/ die Ärztin könnte fragen, ob Du etwa Migräne hast, rauchst oder ob es Hinweise auf einen erhöhten Cholesterinspiegel oder Bluthochdruck gibt. Durch eine gute Anamnese können in den meisten Fällen auch genetische Vorbelastungen wie Blutgerinnungsstörungen entdeckt bzw. ausgeschlossen werden.

Es ist daher sinnvoll, gerade vor der ersten Pillenverschreibung, nachzuforschen, ob Krankheiten wie Brustkrebs, Herzinfarkt, Schlaganfall oder schwere Thrombosen in Deiner Familie bekannt sind.

Endometriose

Endometriose ist eine Krankheit bei der sich Gewebe, ähnlich der Gebärmutterschleimhaut, außerhalb der Gebärmutter bildet und starke (Regel)-Schmerzen verursachen kann.

Gestagen

Das körpereigene weibliche Sexualhormon Gestagen, das auch Gelbkörper- oder Schwangerschaftshormon genannt wird, ist unter anderem für den Erhalt der aufgebauten Gebärmutterschleimhaut nach dem Eisprung zuständig.

Libido

sexuelle Lust oder auch sexuelles Begehren

Östrogen

Das körpereigene weibliche Sexualhormon Östrogen, auch Östradiol genannt, fördert die Reifung der befruchtungsfähigen Eizelle sowie die Durchblutung der Gebärmutter und führt dazu, dass der Schleim am Muttermund für Spermien durchlässig wird.

Menopause

Als Menopause bezeichnet man die letzte Regelblutung in der Phase der Wechseljahre. Die Wechseljahre sind ein körperlicher Prozess im Leben der Frauen, in dem sich nach und nach die Hormonproduktion umstellt. Die Wechseljahre, auch Klimakterium genannt, treten meistens zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr auf.

Mikropille

Wenn von der Mikropille die Rede ist, meint man damit eine Kombinationspille (siehe Pillensorten, „Gruppe 1“), Sie enthält sehr niedrig dosiertes synthetisches Östrogen (20 bis 35 Mikrogramm). Diesen Östrogengehalt haben fast alle heutigen Kombinationspillen, daher ist der Begriff Mikropille so gut wie überflüssig geworden.

Welche Pille sich individuell für Dich eignet, muss dein Arzt/deine Ärztin entscheiden.

Minipille

Wenn von der Minipille gesprochen wird, ist damit eine reine Gestagenpille, also eine östrogenfreie Pille gemeint (siehe Pillensorten, „Gruppe 2“). Es gibt sie mit dem synthetischen Gestagen Levonorgestrel oder Desogestrel. Sie unterscheidet sich im Vergleich zu einer Kombinationspille in der Art der Einnahme. Zudem wirkt die Minipille anders im Körper und hat andere Nebenwirkungen als eine Kombi-Pille.

Welche Pille sich individuell für Dich eignet, muss dein Arzt/deine Ärztin entscheiden.

Nebenwirkungen

Die Hauptwirkung der Pille ist die Verhütung oder die Therapie von Krankheiten wie Akne. Die synthetischen Hormone in der Pille können neben ihrer Hauptwirkung verschiedene Nebenwirkungen mit unterschiedlich hohen Risiken hervorrufen.

Die meisten Nebenwirkungen treten vor allem zu Beginn der Einnahme auf und bei jedem Neubeginn/Wechsel des Präparats. Man sollte dem Körper etwa drei Monate Zeit geben, um sich an die Pille zu gewöhnen. Es sei denn, es gibt in dieser Zeit Anzeichen für schwerwiegende Nebenwirkungen.

Zu den positiven Nebeneffekten der Pille gehören ein hohes Sicherheitsgefühl, schwächere und weniger schmerzhafte Regelblutungen sowie positive Hautveränderungen. Beispiele für negative Nebenwirkungen sind etwa Brustspannen, Sehstörungen, Verstimmungen, Depressionen, weniger Lust auf Sex oder in seltenen Fällen Thrombose oder Schlaganfall.

Die möglichen Nebenwirkungen Deiner Pille stehen in der Packungsbeilage oder frage Deinen Arzt/Deine Ärztin oder Deinen Apotheker/Deine Apothekerin.

Welche Pille sich individuell für Dich eignet, muss dein Arzt/deine Ärztin entscheiden.

Menstruation

Die monatliche Menstruation wird auch Regel(blutung), Periode, Zyklus oder Tage genannt. Macht eine Frau unter Einnahme der Pille eine 7-Tage-Pause, handelt es sich bei dieser Blutung um eine Abbruchblutung, die dadurch hervorgerufen wird, dass es zu einem Hormonabfall kommt.

Pillen-Generationen

Man unterteilt die Pillen in vier Generationen, abhängig vom jeweiligen Gestagen, das in der Pille enthalten ist und dem Zeitpunkt des Erscheinens der Pille auf dem Markt.

In welche Generation Deine Pille eingeteilt ist, findest Du etwa auf der Seite der Techniker Krankenkasse, die sich auf den Pillenreport 2015 bezieht.

Pillensorten

Es gibt insgesamt über 50 verschiedene Pillen auf dem Deutschen Markt.

Man unterscheidet Pillen hauptsächlich in zwei Gruppen.

Gruppe 1: Kombinationspillen - Sie enthalten ein synthetisches Östrogen und ein Gestagen und werden in Einphasen- oder Mehrphasenpillen unterteilt (auch als 1-3 Stufenpräparate bezeichnet).

Gruppe 2: Gestagenpillen die, wie der Name schon sagt, nur Gestagen enthalten und deshalb auch als östrogenfreie Pille oder als Monopräparate bezeichnet werden.

Welche Pille sich individuell für Dich eignet, muss dein Arzt/deine Ärztin entscheiden.

Thrombose

Eine Thrombose ist ein Blutgerinnsel (Blutklümpchen/Blutpropf/Thrombus), das in einem Blutgefäß den Blutfluss behindert.

Dein Arzt/deine Ärztin kann Dir weitere Informationen über Thrombose geben und erklären, wie man eine Thrombose erkennen kann.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte informiert über das Thromboserisiko der Pille und gibt die Patientenkarte mit Infos zu Thrombose bei Kombinationspillen heraus.

Wechselwirkungen

Das Medikament Pille kann wie sonstige Arzneimittel in Kombination mit anderen Medikamenten oder Lebensmitteln zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Bei einer längerfristigen Einnahme eines Medikaments, teile dies deinem Arzt/deiner Ärztin mit. Die verhütende Wirkung der Pille wird beispielsweise abgeschwächt durch die Einnahme von Johanniskraut, Beruhigungsmitteln, Mitteln gegen Entzündungen und Krampfanfällen sowie durch hohen Alkoholkonsum, Durchfall und Erbrechen. Rauchen erhöht das Thromboserisiko.